Polymorphes Marketing

Neues aus der Zauberküche kreativer Spielereien

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Einleitung

Polymorphes Marketing - noch nie gehört? Wir auch nicht, bevor wir es für uns entdeckt haben.

Üblicherweise hat man für sein Firmenlogo, Briefpapier usw. ein sogenanntes Corporate Design, kurz CD genannt. Das heißt, alles sieht äußerlich völlig gleich aus. Der Unternehmensauftritt wirkt damit schön aufgeräumt, man wähnt sich in eindeutiger Klarheit und hilft sich und anderen bei der rezeptorischen Wiedererkennung. Wenn zudem noch die Geschäftsphilosophie aus einem nah beieinander liegenden Bündel von plausibel zu vermittelnden Unternehmenszielen besteht, dann kapselt man diese gerne in einer sogenannten Corporate Identity, kurz CI genannt, die sich formal aus dem Corporate Design weiterentwickelt. Auch das ist sinnvoll, damit man von außen schneller weiß, was in einem Unternehmen substanziell enthalten ist, bzw. damit das Unternehmen auch sich selbst gegenüber dokumentiert hat, was in ihm steckt oder stecken sollte. Was man sieht, steckt auch drin, bzw. bekommt man auch. Soweit zur reinen Lehre der letzten Jahrzehnte. Abweichungen von diesen Regeln galten bislang nicht nur als unschön oder gefährlich, sondern auch als nicht Ziel führend.

Die Wahrnehmung insgesamt ist aber in unserer Mediengesellschaft anspruchsvoller geworden, wobei Botschaften und Themenfelder zunehmend komplexer werden und nicht selten sogar offen liegende verzahnte Widersprüche enthalten. Anspruchsvolle Themen können heutzutage in Schwarz-Weiß eigentlich nicht mehr ausreichend dargestellt werden, wobei Grau oder Bunt meist auch noch zu wenig sind. Alles muss zusätzlich, mal plastisch formuliert, mehrdimensionaler werden, wenn man Nuancen interessanter herausarbeiten und für mehr intellektuelle Tiefenschärfe sorgen möchte.

Wir haben im Laufe der Zeit festgestellt, dass der formale Corporate-Design-Baukasten für die Bandbreite unserer Anforderungen und Betätigungen eigentlich zu klein geworden ist. Ganz wie von selbst entstanden kleine Logo-Mutanten unseres mittlerweile prägnanten, halb abgeschnittenen GH's. Es ergaben sich je nach Thema parallel dazu auch regelrechte Logo-Derivate, die auf den ersten Blick völlig eigenständig und unabhängig sind.

Nach und nach wird deutlich, dass durch die dargebotene Vielfalt unseres Auftretens nicht nur kein Widerspruch besteht, sondern dass die Erkennungsmechanismen unseres Unternehmens raffinierter und im Ergebnis wirkungsvoller geworden sind.

Eine neue Hochsprache des Marketing ist entstanden: Polymorphes Marketing. (Wahrscheinlich sind wir nicht die Ersten, die das herausgefunden haben, aber wir denken, zumindest in unserem Umfeld mit zu den Ersten zu gehören, die so etwas intuitiv angewendet und formuliert haben) Eine Polymorphie bedeutet, dass ein und dasselbe in verschiedenen Erscheinungsformen vorkommen kann, sogar auch gleichzeitig. Die spielerisch leichte Koexistenz von Varianten, die, wieder bildlich gesprochen, im Kern aus dem gleichen Holz geschnitzt sind, sorgt für eine erfrischende Vielfalt im trüben Grau der Mittelmaß-Erwartungen und Sachzwang-Gleichheiten.

Wir werden nun nicht nur nicht so schnell verwechselt, sondern wir werden gerade wegen der polymorphen Vielfalt eher erkannt. Wir werden leichter gefunden. Wir werden gefunden, und zwar von denen, die (im Geiste) zum Unternehmen gehören. Wir schaffen im Ergebnis mehr Orientierung durch eine intuitiv wahrgenommene polymorphe Unternehmens-Klammer und haben weiterhin ein Höchstmaß an Flexibilität durch eine widerspruchsfreie Detailergänzungssprache. Wir fordern den Konsumenten am allgegenwärtigen Markt der Firmenlogos und Markenzeichen ein wenig heraus und verschaffen ihm Wiedererkennungserlebnisse der besonderen Art, die er letztendlich dann auch belohnt.

Nach all der Theorie folgt nun die Praxis. Hier kommen ein paar Beispiele aus der Galerie unserer Polymorphismen.