Sanierung in der Posener Straße
Schritt für Schritt zum Ziel
Sanierung in der Posener Straße
Schritt für Schritt zum Ziel
Eine unserer ersten Sanierungen im bewohnten Zustand begannen wir Ende der 90er Jahre in unserem Wohngebiet in der Posener Straße in Bothfeld. Nach über 20 Jahren kehren wir an den alten "Tatort" zurück und schließen nun den Vorgang für die nächsten Jahrzehnte ab. Für die Instandsetzung der 138 Wohnungen haben wir insgesamt 5 Jahre eingeplant, wobei zwei schon herum sind, denn wir wollen andere Wohnungsbestände auch nicht vernachlässigen.
Damals begannen wir die Einzelthermen in den Wohnungen auszubauen und dafür energiesparende Heizungsstationen im Keller der Häuser einzusetzen. Das klingt aus heutiger Sicht banal bis gewöhnlich, in der Zeit vor ca. 23 Jahren waren Sanierungen im bewohnten Zustand bis dato relativ unbekannt. Es ging schließlich nicht nur um den Austausch irgendeines Gerätes, sondern mit dieser Aktion waren umfangreiche Maßnahmen wie eine halbe Küchensanierung verbunden, was man zur damaligen Zeit nicht im bewohnten Zustand riskierte, da sich ein solcher Prozess über Wochen und Monate erstreckte. Wir hatten uns seinerzeit dennoch dieser Aufgabe frontal angenommen, wobei die Aufregung unserer Bewohner ungewöhnlich groß war. Es klemmte weniger am technischen Ablauf dieser Maßnahme, sondern eher an der gefühlten Lebens-Beeinträchtigung, die sich bei unseren damaligen Mietern durch diesen ungewöhnlichen, beispiellosen Vorgang einstellte. Wir organisierten kleine Informationsveranstaltungen und führten zahlreichen Gespräche, die weit über technische Frage- und Hilfestellungen hinausgingen. Letztendlich entschieden wir uns, einen Container im Gelände aufzustellen, der mit einem engagierten Psychologen besetzt war, der jeden Tag mehrere Stunden für Kummer und "Seelsorge" zuständig war, da die technischen Gewerke einschließlich unserer Verwaltung mit dieser Nebenaufgabe völlig überfordert waren. Im Nachhinein schmunzelt man über solche Geschichten, die fast schon klingen, als wenn "Opa aus dem Krieg" erzählt.
Zwanzig Jahre später ist die Welt eine andere. Was früher vielfach als Zumutung und Belästigung wahrgenommen wurde, wird heute zum größten Teil mit sehr viel Wohlwollen betrachtet und teilweise auch schon sehnsüchtig erwartet. Natürlich, eine umfangreiche Sanierung ist eine Beeinträchtigung, aber das Publikum hat mittlerweile erkannt, dass dies keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Mittlerweile sind alle Gebäude der 50er und 60er Jahre mindestens schon einmal teilsaniert worden, und wenn nicht, dann sieht man es ihnen auch an. In solchen "Schabracken" will mittlerweile niemand mehr freiwillig wohnen, bei Gartenheim hat es so etwas noch nie gegeben. Eine solche Sanierung kostest mittlerweile viel Geld, da es nicht mehr ausreicht, mit ein bisschen "Styropor" und Farbe den Eindruck eines nachhaltigen Engagements vorzugaukeln. Die Art der Sanierung, wie Gartenheim sie seit Jahren zum Wohle der Genossenschaft und der Bewohner praktiziert, verschlingt fast schon so viel Geld, als wenn man preiswert neu bauen würde. Das wiederum hätte zur Folge, alte Gebäude "entmieten" zu müssen und diese dann wieder aufzubauen, was letztendlich auch keine Lösung darstellt. Die Alternative ist, alles bleibt wie es ist, dann bewegen wir uns aber strategisch auf "Heuschrecken-Niveau", oder man toleriert die Maßnahme und bekommt nach einem Jahr eine Belohnung in Form eines unübersehbaren Mehrwertes ohne Mieterhöhung. Diese Entscheidung kann nun in der heutigen Zeit wirklich niemandem sehr schwer fallen. Für unseren Teil setzen wir nur die besten und zuverlässigsten Firmen ein, damit, wenn es schon ein Weilchen dauert, letztendlich auch die Qualität stimmt, denn Qualität versöhnt am Ende immer.